Milchzähne Karies: Ursachen, Symptome & Prävention

21. April 2025

Milchzähne sind mehr als nur eine vorübergehende Erscheinung, denn Sie bilden auch die Grundlage für eine gesunde Kieferentwicklung und die bleibenden Zähne. Trotzdem ist Karies bei Milchzähnen ein häufig unterbewertetes Problem.


Viele Eltern gehen davon aus, dass Karies im frühen Wechselgebiss keine grossen Folgen hat. Die Milchzähne fallen doch ohnehin aus. Aber genau hier liegt ein weitverbreiteter Irrtum. Werden die ersten Zähne geschädigt, kann dies langfristige Auswirkungen auf das gesamte Gebiss haben.



Schmerzen, Zahnfleischentzündungen und sogar Entwicklungsstörungen im Ober- und Unterkiefer können die Folge von unbehandeltem Karies sein. Umso wichtiger ist die richtige Zahnpflege von Anfang an, das frühzeitige Erkennen von Risiken und der regelmässige Besuch in der Zahnarztpraxis. 

Die drei Phasen des Zahnwechsels und der Kieferentwicklung

Der Übergang vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss vollzieht sich stetig in mehreren Phasen. Nicht nur die Anordnung der Zähne, sondern der gesamte Kiefer verändert sich in dieser Zeit.

Erste Phase


Sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer beginnen typischerweise zuerst die vorderen Schneidezähne zu wachsen. So entsteht oft das typische Kinderlachen mit Zahnlücke vor dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne.


Gleichzeitig brechen die ersten grossen Backenzähne durch. Diese werden in der Fachsprache auch Sechsjahrmolaren genannt. Sie sind kein Ersatz für die Milchzähne, sondern eine Ergänzung des vorhandenen Gebisses, indem sie sich am Zahnbogenende eingliedern.


Dieser Durchbruch bleibt oft unbemerkt, da er in der Regel schmerzlos ist. Für die Stabilisierung der Bisslage und des gesamten Gebisses sind diese Backenzähne von grosser Bedeutung.


Zweite Phase


In der nächsten Phase des Zahnwechsels brechen die bleibenden Eckzähne und die kleinen Backenzähne aus. Die betroffenen Milchzähne beginnen, individuell unterschiedlich, etwa ab dem neunten Lebensjahr zu wackeln.


Parallel dazu erfolgt der Durchbruch der grossen Backenzähne, der sogenannten Zwölfjahrmolaren. Danach umfasst das Gebiss insgesamt 28 bleibende Zähne.


Dritte Phase


Die letzte Phase des Zahnwechsels kann sich lange hinziehen. Die sogenannten Weisheitszähne, auch dritte Molaren genannt, brechen in der Regel frühestens ab dem 18. Lebensjahr durch.


Manchmal brechen sie auch erst viel später durch. Während bei manchen Menschen alle vier Weisheitszähne zum Vorschein kommen, fehlen sie bei anderen ganz.



In vielen Fällen reicht der Platz im Ober- und Unterkiefer nicht aus, sodass eine Entfernung der Weisheitszähne notwendig wird.

Die Weisheitszähne können langfristig zu Zahnfehlstellungen führen, wenn sie Zähne verdrängen. Ein regelmässiger Besuch beim Zahnarzt oder der Zahnärztin ist wichtig, um zu erkennen, ob sie entfernt werden müssen.

Ursachen der Milchzahnkaries

Milchzähne sind besonders anfällig für Karies. Kariesbakterien können sich schneller ausbreiten und tiefer in das Gebiss eindringen, da der Zahnschmelz der ersten Zähne weicher ist als der bleibenden Zähne. Doch was sind die Ursachen, durch die Milchzahnkaries begünstigt wird?

Die drei Phasen des Zahnwechsels und der Kieferentwicklung

Der Übergang vom Milchgebiss zum bleibenden Gebiss vollzieht sich stetig in mehreren Phasen. Nicht nur die Anordnung der Zähne, sondern der gesamte Kiefer verändert sich in dieser Zeit.

Ungesunde Ernährung

Ein hohes Mass an zuckerhaltigen Getränken und Lebensmitteln stellt ein erhebliches Problem für die Entstehung von Karies dar. Gesüsste Tees, Fruchtsäfte, die längere Zeit im Mund bleiben, sind besonders gefährlich. Zuckerhaltige Lebensmittel entwickeln Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Karies entstehen lassen. 

Mangelnde Pflege der Zähne

Für eine gute Gesundheit der Milchzähne ist regelmässiges Zähneputzen das A und O. Viele Kinder putzen jedoch nicht regelmässig oder gründlich genug. Zu einem unzureichenden Schutz der Zähne kann auch das Fehlen von fluoridhaltiger Zahnpasta beitragen. Eltern sollten von Anfang an eine konsequente Pflege der Zähne einüben. 

Ausbleibende Zahnarztbesuche

Regelmässige Zahnarztbesuche sind wichtig, um Karies im Frühstadium zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Obwohl Kontrolluntersuchungen ab dem ersten Milchzahn empfohlen werden, wird der erste Zahnarztbesuch von vielen Eltern oft hinausgezögert.

Ist Karies ansteckend?

Grundsätzlich ist das richtig, denn Säuglinge kommen ohne den Karieserreger zur Welt. Durch Speichelkontakt, zum Beispiel beim gemeinsamen Benutzen von Besteck oder beim Ablecken eines Schnullers, können Kariesbakterien übertragen werden.



Das ist dennoch kein Grund zur Panik! Das Risiko, dass bei Ihrem Kind dadurch Karies entsteht, ist nach heutigem Stand der Wissenschaft eher gering.


Vielmehr sind Ernährung, Zahnpflege und der allgemeine Gesundheitszustand der Zähne entscheidend für die Entstehung von Karies. Im Laufe des Lebens bleibt es ohnehin nicht aus, sich mit Kariesbakterien zu infizieren.

Symptome und Folgen von Karies bei Kindern


Karies an den Milchzähnen entwickelt sich oft schleichend und bleibt in den ersten Phasen unbemerkt. Weil der Schmelz der Milchzähne dünner ist, kann sich Karies schneller ausbreiten. Das Ignorieren der ersten Anzeichen kann weitreichende Auswirkungen auf die Zähne und die gesamte Entwicklung des Kiefers haben.


Symptome


Je nachdem, wie ausgeprägt Karies bei Kindern ist, kann man diese Symptome an den Milchzähnen erkennen.


  • Weisse Flecken auf den Zähnen: Sie gelten als Warnsignal, da sie auf einen beginnenden Schmelzabbau hinweisen.
  • Verfärbungen: Der Kariesprozess ist weiter fortgeschritten, wenn gelbliche oder bräunliche Verfärbungen der Milchzähne der Kinder zu sehen sind.
  • Sensibilität beim Essen und Trinken: Bei kalten, warmen oder zuckerhaltigen Speisen treten Schmerzen auf, da der angegriffene Zahnschmelz den Zahn nicht mehr ausreichend schützt.
  • Löcher im Zahn: Ein sicheres Zeichen für fortgeschrittene Karies der Milchzähne sind sichtbare Defekte oder raue Stellen am Milchzahn.


Folgen


Bleibt Karies unbehandelt, kann es die folgenden Auswirkungen haben:


  • Die Zahnschmerzen werden stärker und treten auch ohne einen äusseren Reiz auf.
  • Eine Zahnfleischentzündung mit Schwellung und Rötung kann sich entwickeln. Spätestens hier wird eine Behandlung in einer Zahnarztpraxis notwendig.
  • An der Wurzel des betroffenen Zahnes können Abszesse oder eitrige Entzündungen entstehen, die auf jeden Fall eine zahnärztliche Behandlung oder sogar die Entfernung des betroffenen Milchzahnes erforderlich machen.
  • Ein frühzeitiger Zahnverlust kann sogar zu Fehlstellungen im bleibenden Gebiss führen, da Milchzähne eine wichtige Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne haben. Dies kann sich auf die gesamte Entwicklung des Kiefers auswirken und später eine kieferorthopädische Behandlung notwendig machen. 
Kleines Kind mit Wasser im Mund sitzt vor einem blauen Lavabo

Prävention von Karies im Kindesalter

Der beste Schutz vor Karies in der Praxis ist die richtige Zahnpflege. Eltern sollten Massnahmen ergreifen, um die Zahngesundheit ihres Kindes zu fördern, denn Milchzähne sind besonders empfindlich. Dabei spielt nicht nur eine gute Mundhygiene, sondern auch die Ernährung eine entscheidende Rolle.

Frühe Zahnpflege etablieren

Das Putzen der Kinderzähne sollte beginnen, sobald der erste Milchzahn durchbricht. Ideal sind eine weiche Babyzahnbürste und eine kleine Menge Zahnpasta. Ab dem Alter von zwei Jahren sollten Kinder das Zähneputzen selbst erlernen. Das sollte zunächst mithilfe der Eltern erfolgen, bis sie die richtige Technik sicher beherrschen. 

Zahnpasta und Zahnbürste

Spezielle Kinderzahnpasta mit altersgerechtem Fluoridgehalt ist für Kinder am besten geeignet. Um das empfindliche Zahnfleisch nicht zu verletzen, sind weiche Zahnbürsten mit kleinen Köpfen ideal. Elektrische Zahnbürsten sollten erst ab einem Alter von 3 Jahren verwendet werden. Von solchen Bürsten ist bei ganz jungen Kindern abzuraten, da die Verletzungsgefahr zu hoch ist.

Zucker reduzieren

Auf zuckerhaltige Getränke wie Limonade sollte verzichtet werden. Das betrifft auch Nuckelflaschen mit süssen Tees. Der Grund dafür ist, dass der enthaltene Zucker auf diese Weise ständig die Zähne umspült. Zahnärzte und Zahnärztinnen raten deswegen davon ab.

Zahnarztbesuch nicht vergessen

Spätestens zum ersten Geburtstag des Kindes sollte der erste Zahnarztbesuch stattfinden. So gewöhnen sich die Kinder schon früh an die Zahnärztin oder den Zahnarzt, und eventuelle Veränderungen können rechtzeitig erkannt werden.



Halbjährliche Kontrolluntersuchungen helfen, Karies frühzeitig zu erkennen und geeignete Massnahmen einzuleiten. Das Vorkommen von Karies kann durch Fluoridbehandlungen oder Fissurenversiegelungen zusätzlich gesenkt werden.

Vorbildfunktion der Eltern

Kinder ahmen das Verhalten von Vater und Mutter nach, deshalb sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen und ihrer eigenen Zahnpflege viel Aufmerksamkeit schenken. Gemeinsames Zähneputzen kann zur Entwicklung von Routine und zur Motivation des Kindes beitragen. Spielerische Ansätze wie Zahnputzlieder oder Sanduhren in der Kindheit können das Zähneputzen angenehmer machen. 

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